Das Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau ist eine Zisterzienserinnen-Abtei und zählt zu den wenigen Klöstern in Deutschland, die seit ihrer Gründung im Jahr 1248 ununterbrochen bestehen. Gegründet von Bernhard von Kamenz, entwickelte sich das Kloster zu einem bedeutenden religiösen und kulturellen Zentrum in der Oberlausitz.
Geschichte und Architektur
Die Klosteranlage wurde im 18. Jahrhundert im böhmischen Barockstil umgestaltet und zeichnet sich durch ihre rot-weiße Farbgebung aus, die an das Wappen des Heiligen Bernhard von Clairvaux erinnert. Die Klosterkirche, ein spätgotischer Bau, beherbergt eine Vielzahl kunsthistorisch bedeutender Ausstattungsstücke.
Klostergarten und Umweltbildung
Der Klostergarten umfasst einen Umwelt- und Lehrgarten mit Bauerngarten, Kräuterspirale und Streuobstwiese. Er ist Teil des Gartenkulturpfades beiderseits der Neiße und dient der Umweltbildung sowie der Erhaltung traditioneller Gartenkultur.
Klosterschatz und Museum
Die Schatzkammer des Klosters beherbergt eine einzigartige Sammlung liturgischer Geräte, Reliquien und Kunstwerke aus dem 13. bis 19. Jahrhundert. Darunter befinden sich eine Staurothek aus dem 11. Jahrhundert und ein vergoldetes Kopfreliquiar des Heiligen Jakobus des Älteren.
Leben im Kloster
Derzeit leben zehn Nonnen im Kloster, die sich neben dem Stundengebet der Seelsorge, der Arbeit in Haus und Garten sowie der Betreuung und Ausbildung von Menschen mit Behinderungen widmen. Teile des Klosters, wie die Klosterkirche, der Klostergarten, die Schatzkammer, die Klostergaststätte und der Klosterladen, sind für Besucher zugänglich.
Klosterbrauerei
Die Klosterbrauerei wurde im Jahr 1700 gegründet und produzierte bis 1973 Bier. Heute wird das „Kloster St. Marienstern – Klosterbräu“ in Wittichenau gebraut und erinnert an die lange Brautradition des Klosters.
Umgebung und Kultur
Das Kloster liegt im katholisch-sorbischen Kerngebiet der Oberlausitz, wo die sorbische Sprache und Kultur lebendig sind. Südlich der Klosteranlage befindet sich der Lippepark mit einem Denkmal für den sorbischen Dichter Jakub Bart-Ćišinski, der Teil des Ćišinski-Pfads ist.
Das Kloster St. Marienstern ist ein Ort der Stille, des Glaubens und der kulturellen Vielfalt. Ein Besuch bietet nicht nur Einblicke in die Geschichte und das klösterliche Leben, sondern auch die Möglichkeit, die reiche Natur und Kultur der Oberlausitz zu erleben.